Besonderheiten

©Deutscher Städteatlas

Wie eine Gladiatorenarena liegt Kalk in der Tiefe des rechtsrheinischen Stadtraums. Eingeschnürt durch einen breiten Eisenbahngürtel, dessen Dämme, um im Bild zu bleiben, die Tribüne darstellen, ist der Stadteil aus allen Himmelsrichtungen nur durch ausgedehnte Unterführungen (die Marathontore) zu erreichen. Das Innere dieses Kessels war jahrzehntelang bis auf den letzten Quadratmeter gefüllt, zu einem Gutteil mit ausgedehnten Industrieanlagen. Dazwischen hatte sich dichte Wohnbebauung in die übrigen Flächen gedrängt.

Das Nebeneinander dieser in jeder Hinsicht unterschiedlichen Welten unter der Bedingung der gemeinsamen Einschnürung machte aus Kalk einen extremen Ort. Voller Energie, aber auch voller Spannungen. Kalker weichen (bis heute) nicht aus (wohin auch?). In einer Welt, in der tatsächliche Landschaft gefühlt unerreichbar ist, wird die soziale Landschaft aus Nachbarn und Fremden auf der Straße zur Ersatzlandschaft. Das erzeugt neben Spannung auch eine unauffällige Neugier am anderen. Kalk ist in dieser energetischen Mischung wohl der großstädtischste Teil Kölns.

Textquelle: Boris Sieverts

Der Wasserturm der Chemischen Fabrik Kalk

©Anatoli Stepanko

Am 1. November 1858 gründeten der Kaufmann Julius Vorster und der Chemiker und Apotheker Hermann Julius Grüneberg die Chemische Fabrik Vorster & Grüneberg, Cöln. Die beiden Gesellschafter wählten als Standort für das Werk das rechtsrheinische Dorf Kalk, da die dortigen Bauflächen außerhalb der zweiten Kölner Rayonlinie lagen und somit eine Industrieansiedlung möglich war. Sie erwarben das Grundstück der ehemaligen Eisengießerei Biber & Berger. Drei Monate nach der Fertigstellung der Fabrik wurde mit der Produktion von Kalisalpeter begonnen, das als Oxidationsmittel zur Lebensmittelkonservierung sowie zur Herstellung von Schwarzpulver verwendet wurde. Der Kalisalpeter wurde aus russischer Pottasche und Natron hergestellt, als Nebenprodukt wurde Soda gewonnen. Beschäftigt wurden in dieser Zeit zehn Mitarbeiter.

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AbenteuerHalle Kalk

©AbenteuerHalle Kalk

Die ehemalige Maschinenhalle der Klöckner-Humboldt-Deutz-Werke in Köln Kalk wurde um 1900 erbaut. Nach Stilllegung des Werkes in Kalk stand die Halle mehrere Jahre leer.

Im Jahr 2001 wurden die Architekten Nebel/Pössl mit dem Um- und Ausbau der Halle in die Abenteuerhalle Kalk beauftragt. Die Halle wurde aus Mitteln der Städtbauförderung (Kalk Programm) um- und ausgebaut. Seit 2006 betreibt die Jugendzentren Köln gGmbH die Abenteuerhalle Kalk als Multifunktions Spiel- und Sporthalle. Insbesondere für Trendsportarten wie BMX.

Textquelle: Sozialraumkoordination H.G./Kalk

Elektroautos von Gottfried Hagen

©Anatoli Stepanko

An der Rolshover Straße entwickelte sich um 1870 ein Industriegebiet. Um 1884 kaufte Gottfried Hagen, der einen Metallhandel betrieb eine Holzbearbeitungsfabrik an dieser Straße, um sein Werk auszudehnen. Dort stellte er Bleiröhren her. Diese Produktion wurde immer weiter ausgedehnt. Ab 1881 produzierte Hagen Blei-Elektroden für Akkumulatoren, und einige Jahre später komplette Akkumulatoren, z. B. für Lokomotiven. Gottfried Hagen eintwickelte wichtige technische Verbesserungen der Akkumulatoren. Seit 1894 hieß dieser Zweig Kölner Akkumulatorenwerke „KAW-Akkumulatoren“ Ihre Qualität war so über zeugend, dass die Firma bald Weltruf genoss.

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Wallfahrt - Kalker Kapelle

©Wikipedia

Etwas abseits der Höfe, an der Straße nach Brück stand das im Jahre 1423 erstmals urkundlich erwähnte Heiligenhäuschen, das die bemalte Pietà der „schmerzhaften Muttergottes“ beherbergte. Der Bildstock wurde vermutlich als Gebetsstätte für die Bewohner des in unmittelbarer Nähe gelegenen Siechenhauses errichtet. Die an Lepra erkrankten Bewohner des Hauses durften wegen der Ansteckungsgefahr ihren Heimatort Deutz nicht mehr betreten. Sie lebten von Almosen, die sie von Passanten auf dem Hauptweg von Köln in das Bergische Land erbettelten.

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Kalker Stadtgarten

©Anatoli Stepanko

Friedrich August Ernst Encke, genannt Fritz Encke (* 5.April 1861† 12. März 1931) war ein deutscher Gartenarchitekt königlicher Gartenbaudirektor und städtischer Gartendirektor, der zahlreiche Parkanlagen und Plätze vor allem in Köln entwarf. Er studierte zwischen 1880 und 1882 an der königlichen Gärtner-Lehranstalt zu Wildpark bei Potsdam. Von 1883 bis 1890 war er für private Gärtnereien in Erfurt, Chester und Berlintätig. 1890 bis 1903 war er als Lehrer für Gartenkunst an der Gärtnerlehranstalt Wildpark tätig, wo er sich für die Reform der Gartenkunst einsetzte. Wegen seiner Verdienste als Lehrer wurde er 1897 zum Königlichen Garteninspektor, 1899 zum Königlichen Gartenbaudirektor ernannt.

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Sünner Brauerei

©Rheinische Industriekultur e.V.

Die Gebäude der  Sünner Brauerei Brauerei &Brennerei Gebrüder Sünner wurden in den Jahren 1888 bis 1890 auf dem Gelände der Braunkohlezeche Neu-Deutz errichtet, die 1868 stillgelegt worden war. Von dieser Zeche ist noch die alte Schmiede erhalten. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in der Domstadt rund 100 Hausbrauereien, die meist obergärige Biersorten brauten.

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